Das Bayrisch ist für die meisten nicht Bayern eine schwierige Sprache, auch wenn es eigentlich ein Dialekt des Deutschen ist. Durch die Vorliebe, alles möglichst kompakt zusammenzufassen gelten die Bayern oft als Mundfaul. In Wirklichkeit geben die Bayern das Ergebnis des Denkprozesses bekannt und erzählen nicht den ganzen Vorgang. So kann es sein, dass man in einer Metzgerei wo man andernorts in Deutschland „Darf es noch was anderes sein? Frau Meier“ hört, in Bayern nur ein „Ois? Resi.“ bekommt. Sehr kompakt und effektiv, oder?
Trotz der Tendenz Worte und Sätze zu komprimieren ist das Bayerische eine farbenprächtige und vielfältige Sprache. Ich will das mal an ortsbeschreibenden Wörtern erläutern.
umme, do foast hinten umme, da fährst du hinten rum
awe, jezad gema diaf awe, jetzt gehen wir tief runter
auffe, amoi auffe graxln, einmal hochklettern
niaba, do kriachst niaba, da kriechst hinüber
riaba, kum a moi riaba, komm mal herüber
d'riba, der liegt d'riba, der liegt darüber
dro, häng dein Janka do dro, hänge deine Jacke da hin
drend, do drend, da drüben
herrend, des woar do herrend, das war hier herüben
z', z'minga san ma gwesn, wir waren in München
om, da om is a Oim, da oben ist eine Alm
undt, do undt is a Deandl, da unten ist ein Mädchen
dona, dona mias ma steig'n, dort hin müssen wir klettern
aine, do is a aine, dort ist er hinein
ausse, do is a ausse kumma, dort ist er heraus gekommen
ibaoi, de san ibaoi, die sind überall
nei, ezad gehst aba nei, jetzt gehst aber rein
naus, deaf i no naus, darf ich noch raus?
ausse, kimm, gema ausse, komm, gehen wir raus
draust, do bin i draust gwen, da war ich draußen
drina, do woa ma drina, da waren wir drin
herasd, i bleib herasd, ich bleib draußen
wiasawi, de is mia wiasawi, gsessn sie ist mir gegenüber gesessen
umadum, um Minga umadum, um München herum
Bei manchen Worten kann sich im Bayerischen die Bedeutung komplett verändern. So hat die Fotzn nichts mit den weiblichen Genitalien zu tun, sondern meint das Gesicht oder eine Ohrfeige. Beim Angebot „Magst a Fotzn?“ sollte man sich also besser zurückziehen. Auch wenn das Angebot von einem Mädchen kommt. Und wenn man aufgefordert wird „foarst a moi oarschlings rei“ meint das nur das man rückwärts rein fahren soll und nicht was so mancher dabei denken mag.
Oft entsteht auch der Eindruck, das die Bayern sich gerne gegenseitig beleidigen. „Mi leckst am Oasch“ meint aber nicht LMAA sondern ist ein Ausdruck der Überraschung. Auch Begrüßungen wie „Servus Sepp du oider Biadimpfe“ sollte man nicht versuchen als Nichtbayer nachzuahmen.
Alles klar?
Foto: Dago
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